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Rezension von Martin Heidecker

(nmz "neue musikzeitung" 2002/09)

 
Neuer Zugang für die Lehraufgabe - Eine neue Blockflötenschule
zeigt neue Perspektiven auf

"Blockflötenunterricht mit Kindergruppen"

Sylvia Führer - Manfredo Zimmermann: Blockflötenunterricht mit Kindergruppen, Musikverlag Holzschuh 2001 - VHR 3600, 19 Euro

Ein "Lehrerhandbuch für kreativen Anfangsunterricht" will das vorliegende Buch "Blockflötenunterricht mit Kindergruppen" von Sylvia Führer sein (zu dem der für seine Blockflöten-Schulwerke bekannte Manfredo Zimmermann noch Notenbeispiele, inhaltliche Ergänzungen und ein Nachwort beigesteu­ert hat). Dass es diesen Untertitel wirklich verdient, wird bei der Lektüre des Bandes deutlich: In zwölf übersichtlich gegliederten Kapiteln werden mit zahlreichen anschaulichen Beispielen aus der Unterrichtspraxis alle für den Anfangsunterricht wichtigen Themen wie der Aufbau der allerersten Stunden, die Haltung des Instruments, Atmung, Tonbildung, Artikulation, Fingertechnik und die Einführung des Rhythmus und der Notenschrift ausführlich besprochen. Natürlich sind diese Themen auch schon in zahlreichen Schulwerken (und langen, oft nicht ganz billigen Lehrerbänden dazu!) hinreichend erläutert worden.

Was Sylvia Führers Handbuch auszeichnet ist jedoch die Fülle an verschiedenartigsten spielerischen Ideen zur Vermittlung neuer Lerninhalte und zur Vermeidung typischer Anfängerprobleme. Auch Lehrer, die schon seit Jahrzehnten Blockflötenunterricht erteilen, finden hier noch zahlreiche neue Möglichkeiten für ihre Unterrichtsgestaltung. Viele der allesamt kompakt und präzise beschriebenen übungen lassen sich außerdem problemlos auf den Anfangsunterricht auf anderen Instrumenten übertragen.

Der studierten Grundschulpädagogin, die die Pädagogik nicht nur als ein oft immer noch eher stiefmütterlich behandeltes Anhängsel an ein reines Instrumentalmusikstudium kennt, ist es offenbar ein Anliegen, die Lehrer für die oft enormen Unterschiede im Lernverhalten ihrer Schüler zu sensibilisieren. Weitere Kapitel gehen daher ausführlich auf Themen ein, die längst nicht in allen Schulwerken angesprochen werden, obwohl sie sicherlich genauso wichtig sind wie alle instrumentenspezifischen Inhalte: Lerntypen (drei Lerntypen - viele individuelle Lernstile), besondere Aspekte des Gruppenunterrichts, Bilder für den musikalischen Ausdruck, Auswendigspiel und Improvisation, das üben und der Stundenaufbau. Die Vorlage für ein neuartiges Lernmaterial zum Ausschneiden, ein Verzeichnis mit weiterführender Literatur, das zu einer vertieften Beschäftigung mit Fragen der (Musik-)Erziehung, Musik- und Entwicklungs­psychologie und der Instrumentalpädagogik einlädt, sowie ein Stichwortverzeichnis runden das Buch ab. Fazit: Ein äußerst nützliches Nachschlagewerk für alle Lehrerinnen und Lehrer, die Kindern in Gruppen oder auch einzeln die Grundlagen des Blockflötenspiels beizubringen versu­chen, das im Unterschied zu den zahlreichen, auf eine bestimmte Blockflötenschule bezogenen Lehrerbänden ganz unabhängig von den jeweils eingesetzten Lehrmaterialien verwendet werden kann.

Es erstaunt nicht, dass auch einer der Grandseigneurs der Blockflöte, Hans-Martin Linde, die­ses Buch offensichtlich mit Vergnügen studiert hat und auf der Rückseite folgendes Statement gibt: "Diese Veröffentlichung verhilft dem Blockflötenlehrer zu einem neuen Zugang für seine Lehr-Aufgabe. Klug aufgebaut, treffend formuliert, fachgerecht dargestellt und voller wertvoller Anregungen - dieser neuartige Leitfaden ist sehr zu begrüßen." In diesem Sinne kann man dem Handbuch nur wünschen, dass es weite Verbreitung und lebendige Anwendung in der Praxis erfährt!

Martin Heidecker

                                                                                                                                                                              

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