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Vom Glanz der Kinderaugen und der sprechenden Münzen - Humanwirtschaft auf spielerische Art - Von Sylvia Führer

(Zeitschrift Humanwirtschaft 04/2007 www.zeitschrift-humanwirtschaft.de)

 
In einem Zeitalter, in dem in der Werbung jeder Joghurtbecher zu sprechen vermag, ist die Fiktion einer sprechenden Münze an sich noch nichts Bahnbrechendes. Anders wird es, wenn es darum geht, was diese Münze konkret zu sagen hat. Es kann aufrüttelnd werden, denn eine Münze, deren Wesen es ist, von Hand zu Hand zu wandern, hat einen Blickwinkel, um den jeder Wirtschaftsethiker sie beneiden könnte. Sie hat eine Perspektive, aus der die Verbindung zwischen den Menschen hautnah spürbar wird: einerseits ihr förderlicher beruflicher Austausch und andererseits ihr rücksichtsloses Verhalten und ihre negativen Abhängigkeiten, die durch Geld vermittelt werden. Eine denkende und fühlende Münze ist die ideale Stimme für Gerechtigkeit; sie vermag zu erahnen, was der Mensch wirklich braucht. Und genau diese Fähigkeit, unverstellt wahrzunehmen, was einfach und gerecht wäre, haben Kinder.

Dem neuen Leben eine Chance geben

Menschenkinder begegnen Münzen-Kindern. Mein inzwischen veröffentlichter Märchenroman "Die Münze Nuria" hat eine über zwanzigjährige Vorgeschichte. Als jüngste Enkelin von Silvio Gesell war ich schon als Kind interessiert an Möglichkeiten, sowohl das Leiden der Menschen an Fremdbestimmung, Ausbeutung und Arbeitslosigkeit zu verringern, als auch unser aller Verbindung zur Natur angemessen leben zu können. Ich schätzte als Jugendliche sehr die Arbeit von Vorreitern wie Helmut Creutz und sah, dass es meine eigene Berufung war, bei den Kindern anzusetzen.

Welcher würde mein Beitrag sein, die Frei- oder Humanwirtschaft zu realisieren? Aus meiner Sicht ist für ihre Verwirklichung ein regelrechter Quantensprung in unserem kollektiven Bewusstsein vonnöten. Der einzelne Mensch wird dann nicht mehr verbissen danach trachten, möglichst doch noch zu den wenigen "Winnern" in einem ungerechten System zu gehören. Vielmehr wird er den Blick auf das Ganze richten, um mit den Anderen gemeinsam die Spielregeln so zu gestalten, dass jeder sich entfalten kann.

Bei den Kindern beginnen - das bedeutet, dem neuen Leben eine neue Chance zu geben. Um den Kindern die Erfahrung zu ermöglichen, dass ihre Fähigkeiten spielerisch wachsen und sich − wortwörtlich − in einen Gesamtklang integrieren, wählte ich den Beruf der Musikpädagogin.

Ein traumhafter Schulabschluss. "Die Münze Nuria" Seite 33

Kindgemäße "Humanwirtschaft"

"Humanwirtschaft" mit Grundschulkindern bedeutet für mich in erster Linie die Stärkung ihres Gemeinschaftsgefühls. Es entsteht hierbei ein Bewusstsein, bei dem das Wichtige nicht ist, wer von ihnen "der Beste" bei einer Sache war, sondern dass sie gemeinsam etwas erreicht haben. Statt Kampf entsteht Raum für das Erleben von Glück. Gibt es für sie als spätere Erwachsene eine positivere Motivation, ein gutes Miteinander für alle herzustellen, als in der Kindheit erlebtes Glück?

Obwohl für Grundschulkinder heutzutage ihr verfügbares Geld eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, sollten wir nicht vergessen, dass ihre altersgemäße Weise, ihre Eigenkreationen zu "vermarkten", eine Geschenkökonomie ist. Das Kind baut sich seine eigene Persönlichkeit auf mithilfe all seines kreativen, gestalterischen und motorischen Tuns, anhand von Aufgaben, die es entdeckt oder die wir ihm anbieten. Vom Kind selbst, subjektiv, wird dieses eigene Tun als Geschenk an seine Umwelt erlebt. Daher stärken wir Kinder, indem wir ihre reichhaltige, lernintensive Interaktion mit ihrer Umwelt fördern.

Nun aber wächst das Kind in eine Gesellschaft hinein, in der die wirtschaftlichen Austauschvorgänge sinnvollerweise über das Geld organisiert sind, und somit sollte auch das Geld selbst bereits im Grundschulalter thematisiert werden. Im Sinne der aktuellen Grundschulpädagogik bevorzuge ich hierfür einen spielerischen Ansatz.

Die "Münze Nuria" als grundschuldidaktischer Beitrag

Damit die Kinder erfassen können, wie Geld in der Gemeinschaft funktioniert, schicke ich meine kleine Heldin Nuria zunächst als "Kind" in eine Münzen-Schule - denn der "Beruf", alle Menschen durch Umlaufen zu versorgen, will gelernt sein! Voller Freude, Betroffenheit, Mitgefühl oder Handlungswille reagiert Nuria in ihrem späteren Leben auf all die Dinge, die mit ihr gemacht werden. Wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Menschen werden dabei deutlich spürbar: solche, die bewusst gestaltet sind, und andere, die sich durch die Eigendynamik des Geldes ergeben.

Die "Münze Nuria" lässt kindgemäß Interaktionen zwischen Menschen und Geld zu. Die Kinder lernen das Geld als ein freundliches Wesen kennen, als ein Gegenüber, das seinem "Beruf" nachgehen möchte: den geschäftlichen Austausch zwischen den Menschen ermöglichen, sie miteinander verbinden! Dementsprechend blitzen in der Geschichte auch viele Nebenaspekte auf, die dem Kind insgesamt helfen, Einfühlungsvermögen zu entwickeln: ein Identitätskonflikt bei einer Zauberei mit der Münze; die Sehnsucht des personifizierten Geldes, dort sein zu können, wo es dringend gebraucht wird. Oder z.B. die große Freude einer Münze, wiedergefunden zu werden:

Isabel findet Nuria im Sand. "Die Münze Nuria" Seite 51

"Der Feuerwehrmann hat schon sehr viele Menschen gerettet - so überlegte ich traurig - und mich verliert er einfach im Sand, obwohl er den schönen Urlaub vor allem mir zu verdanken hatte."
"Wie ging es dann weiter?" - Nuria klang sehr gespannt.
"Eines Tages fand mich das Mädchen Isabel, als sie eine Sandburg mit einer großen Schaufel baute" - die 1-Cent-Münze wurde nun hörbar fröhlicher. "Das war der schönste Tag in meinem Leben! Isabel legte mich in ein Eimerchen mit Wasser, putzte mich blank und trocknete mich ab. Dann tat sie mich in eine Muschel hinein zu ihrer Muschelsammlung. Die Muschel umgab mich sanft und erzählte mir leise vom Rauschen des Meeres. Das war herrlich." (S. 50f)

Im Buch kommen unterschiedlichste Handlungsweisen im Umgang mit Geld vor. Beim Lesen macht sich jedes Kind Gedanken darüber, was es nachahmenswert findet und was es für verwerflich hält. Das hilft den Kindern, einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Geld zu entwickeln - eine wichtige Voraussetzung, um sich nicht bereits als Jugendliche zu verschulden.

"Nuria" als Beitrag für die Zukunft

Nuria fällt in den Computer. "Die Münze Nuria" Seite 85

Zukunftsweisend wird Die "Münze Nuria" im Verlauf der Geschichte, als offensichtlich wird, dass nicht nur reine Tauschgeschäfte den Geldverkehr bestimmen. In einer dramatischen Szene begegnet Nuria im Computer dem virtuellen Geld. Diese Kameraden haben sich daran gewöhnt, immer und immer wieder einem rätselhaften Sog nachzugeben, durch den sie - wie auf einer Rennbahn - dort hinsausen, wo bereits viel Geld vorhanden ist. Das macht ihnen einen riesigen Spaß, ist aber vielleicht auf Dauer etwas monoton. Die dem bunten, natürlichen Leben zugewandte Nuria steckt das virtuelle Geld mit ihrer Lebenslust an: Es sei doch viel spannender, überall hinzukommen, viel Verschiedenes zu erleben und wirklich allen Menschen zu helfen! Es entsteht bei den virtuellen Kameraden die Sehnsucht, ihre eigentliche Aufgabe als Geld zu erfüllen. Nuria möchte diesen Wunsch nun den kleinen und großen Menschen mitteilen. Wie reagieren diese wohl darauf?

Diese Frage sucht sich, vom Buch ausgehend, ihre letztendliche Antwort in der zu gestaltenden Wirklichkeit. Grundschulkinder jedenfalls verstehen mühelos die Sehnsucht von Nuria und ihren hochkarätigen Kameraden, die Menschen durch Umlaufen miteinander zu verbinden, ohne sich automatisch immer dort zusammenballen zu müssen, wo sich schon viel Geld befindet. Projekte haben gezeigt: Grundschulklassen, die bei Nurias Abenteuern mitgefiebert hatten, bevorzugten sogar bei Spielen mit Spielgeld nach und nach kooperative Varianten. Besonders deutlich wurde diese Beobachtung in Zusammenhang mit meinem selbstentwickelten "Spiel mit und ohne Krakenkarten".

Roll-Anstöße für "Nuria"

Ein Verlag in Holzwickede bei Dortmund wurde auf "Nuria" aufmerksam, weil das Buch genau in sein Programm passt, denn sein Leitmotiv ist die "Optimierung der Synergiekräfte": der "Froh und Frei Verlag" von Franz Josef Cramer. Er möchte menschheitsweit Solidarität fördern unter dem Motto: "Alle für einen, einer für alle". Cramer versteht jeden Menschen als Ausdruck eines großen Ganzen und erklärt: "Das Prinzip von Wachstum und Symbiose spiegelt sich in der gesamten Natur und damit auch in den Ebenen unserer persönlichen und sozialen Beziehungen wider." Er möchte mit seinen Publikationen dazu beitragen, dass jeder Mensch sich in einem Zusammenhang, in einem Netzwerk erlebt und dabei sein inneres Potenzial voll entfalten kann. (www.frohundfrei-verlag.de)

In einem Verlag mit dieser Orientierung ist "Nuria" gut beheimatet. Andererseits ist es in einem Dickicht von derzeit über 80.000 Neuerscheinungen p.a. in Deutschland äußerst schwierig, von einem sehr kleinen Verlag ausgehend die Leserschaft tatsächlich zu erreichen. Für eine breite Zielgruppe habe ich ein wichtiges Thema auf eine vollständig neue und außergewöhnliche Weise bearbeitet. Auch Erwachsene fühlen sich durch "Nuria" bereichert, da ihr tiefsinniger Hintergrund sie anspricht. Um zu erreichen, dass viele Menschen das Buch tatsächlich kennenlernen und Nutzen daraus ziehen können, hilft wiederum nur Cramers Grundgedanke: die Vernetzung. Nur durch das Zusammenwirken engagierter Menschen wird diese kleine Münze, deren Wesen es ist, Verbindung zu schaffen, mit ihren einzigartigen Ideen ins Herz vieler junger und junggebliebener Menschen rollen können.

Als Autorin habe ich diesen Märchenroman zum Leben erweckt; aber er gehört genauso denjenigen, die ihn für sich entdecken: ihnen sei er herzlich zugeeignet! Daher möchte ich Personen, die sich selbst in "Nuria" wiederfinden, dazu anregen, Lesungen in Orten zu halten, die ihnen leicht zugänglich sind. Voraussetzungen für diese Aufgabe sind: Erfahrung in der Leitung von Kindergruppen, Freude an der Sprachgestaltung sowie das Vertrautsein mit pädagogischen Grundgedanken. Interessierte wenden sich bitte direkt an mich. Ich bin dankbar, wenn Sie diese Idee weitergeben. Auch privates Vorlesen sowie Weiterempfehlung des Buches ist eine große Hilfe.

                                                                                                                                                                              

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