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Ist es ein spannender Beruf, eine Münze zu sein?

(Seite 24-26)

Nuria brannte schon die nächste Frage auf der Zunge. Sie fragte Herrn Goldmund: "Alles was wir hier lernen: reden, rollen, rechnen - macht uns sehr viel Freude. Aber Sie sagten, wir dürfen von Mensch zu Mensch wandern. Wie geht das nur?"

"Das ist eine sehr wichtige Frage, liebe Nuria", antwortete Herr Goldmund. "Ihr Münzen seid Geld, eine geniale Erfindung. Mit Geld können sich die Menschen kaufen, was sie brauchen."

Nuria entgegnete verwundert: "Aber ... könnten die Menschen nicht einfach ihre Sachen gegeneinander eintauschen?"

"Das haben die Leute vor ganz langer Zeit schon versucht", erwiderte Herr Goldmund. "Aber es ist viel zu kompliziert."

Der Lehrer erklärte weiter: "Jemand hat einen lustigen Gegenstand erfunden. Es ist ..."

"Ein schwebender Kreisel!", unterbrach ihn eine 1-Cent-Münze.

Der schwebende Kreisel. "Die Münze Nuria" Seite 25

"Tolle Idee!", begeisterte sich Herr Goldmund und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum: "Er hat einen Kreisel für Kinder erfunden, der sich mitten beim Drehen in die Luft erhebt und bis zur Zimmerdecke schwebt, wobei er lustige Glitzersterne aufblitzen lässt. Jetzt überlegt mal: Der Mann braucht für seine Familie Schuhe, einen Schulranzen, Bücher, Gemüse, einen Kühlschrank und Marmelade. Nun müsste er immer einen seiner Kreisel im Tausch gegen all diese Dinge anbieten. Irgendwann hat jeder in der Stadt solch einen Kreisel. Den Leuten würde dieser Kreisel nur noch auf die Nerven gehen. Der Erfinder möchte aber inzwischen auch ein Kaninchen, eine CD und Schoko-Eis für seine Kinder haben. Wie soll er das bekommen? Tja, mit Geld ist das alles viel einfacher. Eine Firma verkauft die Kreisel und alles, was dem Erfinder sonst noch einfällt, im ganzen Land oder sogar auf der ganzen Welt. Der Erfinder kauft sich hier mit seinem Geld, was er braucht."

"Ich kann mir vorstellen ...", rief Rosso, der griechische 10-Cent-Münzen-Junge aufgeregt, "ich glaube, wenn die Menschen ihre Sachen einfach nur gegeneinander eintauschen würden, täten sie ständig miteinander streiten!"

"Wie kommst du darauf?", fragte Herr Goldmund nach.

"Na: einer würde sagen, ich habe früher schon mal zehn Kilo Kartoffeln für ein paar Schuhe bekommen, und du willst mir nur sieben geben, das ist gemein!"

"Das hast du goldrichtig erkannt, lieber Rosso", stellte Herr Goldmund zufrieden fest. "Die Menschen könnten sich beim Tauschen dauernd nicht darüber einigen, wie viel etwas wert ist im Vergleich zu etwas anderem! Woher sollen die Leute zum Beispiel wissen, wie viele solcher Glitzer-Kreisel ein Kühlschrank wert ist?"

"Und", beeilte sich Rosso auszuführen, "es kann auch sein, dass jemand, sagen wir mal, ein bestimmtes Spiel gerne haben möchte und ganz viele CDs dafür anbietet. Aber trotzdem will der andere den Tausch nicht machen, weil er das Spiel auf jeden Fall behalten möchte!"

"Genau!", bestätigte Herr Goldmund. "Aus all diesen Gründen seid ihr Münzen und auch die Scheine so wichtig! Dadurch, dass es Geld gibt, kann der Mensch das kaufen, was er selbst braucht. Und er kann verkaufen, was er hergestellt hat, oder er bekommt Geld dafür, dass er für andere gearbeitet hat. Durch die Zahlen, die euch aufgeprägt sind, können die Menschen ihre Waren und Leistungen für immer neu festgelegte Preise kaufen und verkaufen. Für euch als Münzen bedeutet diese Aufgabe, dass ihr von Mensch zu Mensch reisen und viel erleben werdet."

"Dürfen wir also oft von einem Menschen zum anderen 'umziehen'?", fragte der 10-Cent-Münzen-Junge.

"Ja, häufig sogar mehrmals am Tag", bekräftigte Herr Goldmund. "Und dabei seid ihr alle wirklich gleich wichtig: ihr kleinen und großen Münzen, die großen Scheine, die kleinen Scheine ... Im täglichen Leben werdet besonders ihr Münzen sehr häufig verwendet, zum Beispiel beim Kaufen von Brötchen. Die großen Scheine kommen seltener dran, nur für teurere Sachen. Wenn ein Mensch etwas Wertvolles kaufen möchte, wie etwa eine Gitarre, so zahlt er mit einem großen Schein. Aber auch dann seid ihr wichtig, denn es muss ihm Kleingeld herausgegeben werden. Ohne euch Münzen, das 'Kleingeld', kann der große Schein nichts erreichen! Es kommt immer darauf an, dass ihr alle gut zusammenspielt. Vergesst nie: Nur gemeinsam seid ihr Münzen und Scheine stark!"

Die ganze Schulklasse jubelte bei dem Gedanken, künftig alle miteinander so eine wichtige Aufgabe für die Menschen zu erfüllen. Alle Münzen freuten sich riesig darauf, möglichst bald sehr viel Spannendes zu erleben!

Die jubelnden Münzen. "Die Münze Nuria" Seite 109

                                                                                                                                                                              

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